Sorte aus Serbien
Sorte aus Serbien
Herkunft und Anbau |
Auberginen stammen wahrscheinlich aus Asien, wo sie schon seit mehr als 4000 Jahren angebaut werden. Die Autoren des griechischen und römischen Altertums dagegen erwähnen sie nicht. Erst die Sarazenen in Andalusien scheinen sie als erste in Europa kultiviert zu haben. Sie haben sie offenbar in Arabien kennengelernt. In Italien kocht man mit Auberginen seit dem 15. Jahrhundert.
Weltweit wurden 2009 42,9 Mio. t Auberginen erzeugt, in den letzten 5 Jahren stieg die Produktion durchschnittlich um etwa 7 %. Größter Produzent ist China mit einer Ernte von 25,9 Mio. t, gefolgt von Indien mit 10,3 Mio. t. Im europäischen Raum werden die meisten Auberginen in der Türkei angebaut (816.000 t), gefolgt von Italien (245.000 t), Spanien (205.000 t) und Rumänien (169.000 t).[8] Aber auch in Deutschland werden Auberginen angebaut, erntefrisch sind sie zwischen Juli und Oktober erhältlich.[9]
In Europa und Nordamerika werden vorwiegend Sorten angebaut, die länglich-ovale, 12 bis 25 cm lange und 6 bis 9 cm dicke Früchte mit dunkelvioletter Schale haben. In Indien und anderen Ländern Asiens werden Sorten angebaut, deren Früchte bis zu 1 kg wiegen können. Die Fruchtschale kann von weiß über gelb und grün bis zu purpurrot oder dunkelviolett reichen. Einige Sorten haben Früchte mit graduierter Farbe oder Streifen. In China finden sich gewöhnlich längliche, dünne Früchte, die in ihrer Form an Gurken erinnern.
Indien
Indische Forschungsinstitute entwickelten in Kooperation mit Monsanto, der indischen Saatgutfirma Mahyco sowie mit Unterstützung der USAIDtransgene Auberginensorten, die mithilfe eines eingeschleusten Bt-Gens besser vor dem in Indien weit verbreiteten Auberginenfruchtbohrer geschützt sind. 2004 begannen umfangreiche Freilandversuche und Voruntersuchungen. Bei agronomischen Untersuchungen zeigten sich signifikante Pestizideinsparungen und Ertragszuwächse, zudem wurden geringere direkte Pestizidbelastungen für Bauern prognostiziert. 2009 gab die zuständige indische Behörde GEAC bekannt, dass aus wissenschaftlicher Sicht keine Bedenken bezüglich der Sicherheit der Bt-Aubergine bestünden.[10] Das indische Umweltministerium erhob aufgrund massiven politischen Widerstands seitens zehn Bundesstaaten, Nicht-Regierungsorganisationen, Kleinbauern, Umwelt- und Verbraucherverbänden im Februar 2010 ein Moratorium. Die Gegner nennen als Gründe für ihre Position Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie mögliche Abhängigkeiten der Bauern von Saatgutherstellern.[11]
Philippinen
Auf den Philippinen befindet sich Bt Aubergine in der Testphase durch das Landwirtschaftsministerium, wenngleich konkrete Pläne zur Kommerzialisierung noch nicht vorliegen. Die Bt Aubergine wurde vom Agricultural Biotechnology Support Project II, einem Public Private Partnershipmit Sitz an der Cornell University, entwickelt. Ziel ist, die Pflanze vor verschiedenen Schädlingen zu schützen, die bis zu 50 % der Ernte in der Region vernichten. Nach Angaben des Asian Farmers Regional Network fragen Bauern, wann das Saatgut erhältlich sein wird.[12]
Wortherkunft
Zur Etymologie des französischen Wortes „Aubergine“ gibt es zwei Theorien. Littré zufolge stellt es einen Diminutiv des veralteten Wortes alberge, auch auberge, „Aprikose“, das über spanisch albérchigo und hispanoarabisch albéršiq, letztlich auf das griechische Περσικόν „persisch“ zurückgeht, von dem sich auch das deutsche Wort „Pfirsich“ ableitet. Diese Herleitung vertritt heute noch das Oxford English Dictionary. Die meisten Wörterbücher favorisieren hingegen eine Herleitung vom katalanischen albergínia, das über arabisch باذنجان / al-bāḏinǧān (oft auch als Badenjan umschrieben) und über persisch بادنجان /bādinǧān letztlich auf Sanskrit vatingana zurückgeht; in all diesen Sprachen bezeichnet das Wort die Eierfrucht.
Verwendung in der Küche
Die Aubergine wird heute insbesondere in der mediterranen, orientalischen und türkischen Küche verwendet, wo sie mit einigen speziellen Gerichten zu großer Berühmtheit gelangt ist. So ist in der Türkei İmam Bayıldı beliebt, eine geschmorte, mit Tomaten und Zwiebeln gefüllte Aubergine. In Griechenland dagegen bereitet man aus Auberginen Moussaka. Im Orient wird sie häufig als Paste oder Püree (Baba Ghanoush) als Vorspeise gereicht und am westlichen Mittelmeer ist sie Bestandteil des Ratatouille. In der italienischen Küche sind insbesondere die „Melanzane alla Parmigiana“ (Auflauf) und die „Melanzane ripiene“ (gefüllte Auberginen) bekannt.
Belege über die Verwendung der Aubergine in der chinesischen Küche reichen bis ins Jahr 609 zurück. Heute werden im Süden des Landes vor allem längliche, weiße und grüne Früchte bevorzugt, während im nördlichen Teil des Landes, wie in Peking, vor allem Cultivare mit kleineren Früchten und kürzerer Reifezeit angebaut werden. Die Aubergine gehört zu den wichtigen Sommergemüsen in China.[5]
Bei vielen Zubereitungsarten wird die Aubergine zunächst in Scheiben geschnitten und gesalzen. Dabei wirkt das Salz osmotisch und zieht Fruchtsaft und dabei Bitterstoffe aus der Schnittfläche, die abgewaschen werden können. Anschließend werden die Scheiben in heißem Öl gebraten. Dabei muss sorgfältig entfettet werden, da Auberginen viel Fett aufsaugen. Häufig werden Auberginen auch gegrillt. Dazu können einerseits Scheiben, andererseits auch die ganze Frucht mit Schale verwendet werden. Auberginenpaste wird meist aus dem weichen Fleisch in der Schale gegrillter Auberginen hergestellt.